Es wird einerseits von dem permanent vorhandenen (un-)bewußten Wunsch nach Leben gesprochen, egal wie groß die Not auch sei, weswegen ein Herbeiführen des Ablebens inakzeptabel ist. Andererseits unterscheidet uns aber vom gemeinen Tier ein ganz wesentlicher Aspekt: wir besitzen die Fähigkeit, unser Tun zu reflektieren.
In unseren Genen ist eine Art Notfallplan verankert, der uns am Leben erhalten soll. Diesen könnte man nun mit o.g. Wunsch gleichsetzen. Die Reflektion schwebt allerdings losgelöst von den Instinkten, sieht man uns als Krone der Schöpfung an, auf einer höheren Ebene. Wenn dieser Prozess nun die Erlösung als richtigen Weg ansieht, wieso wird einem diese Erkenntnis streitig gemacht?
In diesem animierten Kurzfilm wird dieses Drama gekonnt auf den Punkt gebracht.
An dieser Stelle wird etwaiger Mißbrauch schlicht ausgeblendet. Wenn ein schwer leidender Mensch aber den sehnlichen Wunsch nach seinem Tode verspürt, sollte er meiner Meinung nach nicht auf Biegen und Brechen daran gehindert werden.
Ich habe vorgestern meinen 91-jährigen Großvater zum ersten Mal im Pflegeheim besucht. Das war kein schönes Erlebnis. Seitdem mache ich mir auch so meine Gedanken, denn so will ich definitiv nicht die letzten Monate oder Jahre meines Lebens verbringen müssen. Das Heim hat vor allem viele Demenzpatienten, so dass er dort auch kaum Interaktion mit anderen Patienten hat. Leider hat er auch eine Demenz und ist dazu körperlich stark eingeschränkt. Allerdings ist er auch noch gut in der Lage, ein vernünftiges Gespräch zu führen. Nur eben leider nicht mit den anderen Leuten dort. Es ist sehr traurig anzusehen.
Ich habe das Video endlich wiedergefunden und neu eingebunden.
Ich glaube, niemand möchte gerne ins Heim. Das ist gewissermaßen das Ende auf Raten. Es können sich aber diejenigen glücklich schätzen, die zuhause von ihrer Familie betreut werden können, wenn sie Hilfe benötigen.
Meine Sorge ist aber auch die, eines Tages im hohen Alter ganz alleine zu sein, also niemanden mehr um sich herum zu haben. Da hat es die Lebensfreude schwer, durch die dicken Wolken der Traurigkeit strahlen zu können.