Ein ganz normaler Freitagnachmittag

Freitag, 17:30 Uhr. Ich schließe das Büro zu.

Da ich morgen zeitig losfahren muß, beschließe ich, noch fix zur Tankstelle zu fahren, denn der Tank ist gähnend leer. Dort angekommen erwische ich gleich eine freie Säule, springe heraus und freue mich über den recht günstigen Spritpreis. Der Tankdeckel klemmt. Mehrmaliges Drücken hilft nichts. Ich hole also den Eiskratzer und kämpfe mit dem Tankdeckel. Erneutes Drücken. Erneut keine Reaktion. Ich rede dem Tankdeckel also gut zu, schlage ihn liebevoll, bis er nach einer Weile endlich ein Einsehen hat und sich öffnet. Also rein den Zapfhahn und das restliche Auto indes vom Eis befreien.

Zapfsäule 5, okay. Also noch fix bezahlen und dann nach Hause. Ein kleines Nickerchen wäre noch schön, bevor es nacher weitergeht. Die Tür zum Tankstellenhäuschen geht allerdings nicht auf. Draußen sammeln sich bereits mehrere zahlungsbereite Kunden. Eine Verkäuferin hängt die ganze Zeit am Telefon und versucht anscheinend, einen Techniker herbeizurufen. Kein Rein, kein Raus. Irgendwann später beschließt dankbarerweise die andere Verkäuferin, die Bezahlung über den Nachtschalter zu ermöglichen. Alle Kunden vor mir zahlen mit EC-Karte. Alle Kunde vor mir dürfen unterschreiben, mußten also keine PIN eingeben. Praktisch, denke ich, denn ich kenne die PIN für meine neue EC-Karte noch nicht sicher auswendig. Als ich endlich an der Reihe bin, sage ich “Nummer 5” und gebe zielsicher meine EC-Karte hin. Natürlich hält sie ausgerechnet mir das PIN-Eingabegerät vor die Nase. Puuh. Ich gehe in mich. Die PIN war nicht soviel anders wie die alte. Na gut, Versuch macht kluch. Notfalls muß ich eben passen und mit der anderen EC-Karte vom leeren Konto zahlen. Piep – piep – piep – piep. Piep. Zahlung erfolgt! Wahnsinn! Immerhin etwas, denke ich, steige ins Auto und fahre los.

Auf dem Heimweg halte ich noch kurz beim Getränkemarkt, da ich mir ein paar Flaschen Fritz Cola holen möchte. Gibt noch welche, sehr gut. Zuhause angekommen stelle ich fest, daß ich meinen Schlüssel im Büro vergessen habe. Verflixtes elektronisches Schließsystem! Also steige ich wieder ins Auto, fahre zurück und hole den Schlüssel.

Erneut zuhause angekommen bin ich dann endlich ins Haus reingekommen, aber nach der dritten Stufe ist mir eine der Cola-Flaschen aus der Umhängetasche gefallen. Fritz Cola gibt’s nur in Glaslfaschen. Genial. Es schepperte mörderrisch und spritzte und splitterte. Nach einem kurzen Augenblick des Innehaltens “Nee, oder?” bin ich zur Wohnung hoch, hole Kehrschauffel und Besen und entsorge die gröbsten Glas-Elemente.

Cola klebt so schön, also beschließe ich folgerichtig, noch den Wischeimer zu holen. Da ich diese Woche eh mit der Hausordnung dran bin, paßt das ja sogar. Also wische ich gleich zwei Etagen. Nach getaner Arbeit wringe ich vorm Kellereingang den Wischmobb im Wischeimer aus, allerdings mit etwas zuviel Kraft. Der Wischeimer kippt um und der halbe Flur vorm Keller steht unter Wasser. “Nee, oder?” Hilf alles nicht, ich wische den ganzen Kram auch noch weg. Aufsaugen, auswringen, aufsaugen, auswringen, aufsaugen, auswringen, aufsaugen, auswringen, aufsaugen, auswringen usw.

Der Abend kann somit endlich starten. Ich bin gespannt, was er für mich so bereithält.

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