Heute Abend habe ich mir den Film Troja angeschaut. Natürlich fand ich die Kampfszenen, das Heroische spannend und faszinierend zugleich, aber der Grund für die entscheidende Auseinandersetzung hat mich dann doch ein wenig zum Nachdenken gebracht. Was wegen der Liebe doch für Schlachten geschlagen wurden und werden..
Es ist (beinahe) eine Ewigkeit her, als eine Frau zuletzt um mich geweint hat. Das Gefühl, als ein Held angehimmelt zu werden, kenne ich kaum noch – zumal der Inhalt von „Held“ sich im Vergleich zur Zeit Trojas auch massiv unterscheidet. Dennoch ist dieses Gefühl nahezu unbeschreiblich schön. Irgendwie vermisse ich es.
Entsinnt man sich dann auf die Sagen und Mythen des Heroismus, stellt man ernüchternd fest, wie unbedeutend wir selbst doch sind. Man betrachtet sein bisheriges Schaffen, sein potentiell zukünftiges und stellt sich die Frage, wen es tatsächlich interessiert, beeinflußt, inspiriert. Weitergeführt fragt man sich, wer sich überhaupt für einen interessiert – den engen Familien- und Freundeskreis mal außen vorgelassen.
Das Individuum spielt für das Ganze keine Rolle, denn ihm es ist egal, um welches Individuum es sich gerade handelt. Dennoch besteht das Ganze aus einer Vielzahl von Individuen. Es gibt Momente, da will man das einfach ausblenden, daß jedes noch so kleine Puzzleteil für das Gesamtbild wichtig ist. Mitunter gibt es auch nur solche Momente. Allerdings haben wir anscheinend nur diesen einen Zweck, ein Ganzes zu ergeben. Diesem Schicksal kann man leider nicht entkommen.