…sah der Erde Abgrund klaffen,
sah den Crassus Silber raffen
und das Gold der ganzen Welt.
Seit der letzten Nacht beschäftigt mich die Frage, in welchem Maße Selbstreflexion der Sache dienlich ist. Es gibt Momente, in denen man sich fragt, wie das eigene Auftreten, das Handeln auf Andere wirkt, wie es wahrgenommen wird. Die Rückkopplungen im Zuge einer solchen Reflexion werden durchaus nicht immer leicht aufgenommen, gerade bei divergierenden Ansichten.
In so einem Falle zeigt man sich überrascht, irritiert, mitunter auch mißverstanden. Wird das Ich mit eigenen Augen so anders betrachtet? Es hilft ungemein, sich selbst besser zu verstehen, warum man sich wie gibt. Jeder besitzt seine eigene Vorstellung von der Norm und sieht sich an einem ganz bestimmten Punkt auf der Gerade. Konfrontiert mit der Meinung des Anderen wird der Standpunkt hinterfragt, gegebenenfalls neu bestimmt oder gefestigt.
Welche Konklusion ziehe ich nun daraus? Werde ich meinen Standpunkt festigen können oder ist es ratsamer, ihn zu verschieben? Einerseits bin ich mit den Jahren zum Ich geformt, genau die Attribute und Eigenschaften machen meine individuelle Persönlichkeit aus, denn so kennt und schätzt man mich. Andererseits weiß ich um meine Schwächen und auch damit verbundene Gefahren.
Die Frage ist, ob mit einer gefestigten Position dem erfolgreich begegnet werden kann, also die Reflexion allein diesen Effekt hervorruft, seiner selbst treu zu bleiben und die Schwächen wissend zu bearbeiten oder ist es gar ratsamer, seine Position entsprechend zu verändern, sich zu verändern, sich weiterzuentwickeln?
Ich werde noch eine Weile darüber nachdenken und hoffen, mich nicht darin zu verlieren.
Für Euch, die Ihr liebt, zu lieben.
Für Euch, die Ihr Liebe seid.